Kapitel 111

Datum

Zu der Zeit in der wir mit der Nuttella Band auftraten
war es in meinem Leben so gewesen:

ACHTUNG SCHELMENROMANALARM!

1.TEIL, Auto-Biographie

Von meiner Liebsten auf unabsehbare Zeit getrennt, da man sie auf der Geschlossenen in Mehrheim ‚gefangen‘ hielt, sie hielt mich im Wahn fĂŒr den Leibhaftigen. Davor: Die Polizei, bei der ich mich erkundigte, wie ich mich verhalten solle, riet mir damals abzuwarten und mich von ihr fernzuhalten, bis sie sich selber erkenne, sie wĂŒrde ja eh‘ wieder zu mir zurĂŒckkehren. Genau das geschah auch, nachdem sie in Merheim JAHRE spĂ€ter ‚einflog‘ und 3 Monate danach, wieder bei Sinnen, vor meiner WohnungstĂŒre hockte. Das GlĂŒck der Liebe fĂŒr unsere zwei schönsten Jahre stellte sich ein. Wir waren also Jahre grundlos getrennt. Ich ließ sie damals vier Jahre zuvor mit Absicht in Ruhe, ich ließ sie in ihrer Wahnwelt leben. Inzwischen war ich informiert. Die Dynamik einer starken Psychose ist bis heute nicht vollstĂ€ndig erforscht. Gewöhnlich dauert die ohne Pillen c.a. 4 Jahre, mit Pillen endet die in 4 Wochen, mit dem Nachteil, daß die betroffene Person geistig gelĂ€hmt, unglĂŒcklich, das tiefe Denken wird nicht erreicht, fast immer ‚Fressgier‘, fĂŒr die die sich schĂ€men, ewige Verstopfung und Unruhe. Das nennt man : Die Patientin ist ‚eingestellt‘. Das will niemand und die Pillen werden heimlich abgesetzt. Kurzzeitig kehrt der ersehnte gute alte Zustand zurĂŒck. ÜberglĂŒcklich euphorisch endlich wieder unter den Lebendigen zu sein. Denkste, leider Pustekuchen. Schon 3 bis 4 Wochen spĂ€ter, springt der Schalter, eine Art ‚Genschalter‘, zurĂŒck. Das Absetzen macht im Schnitt jeder Betroffene mindestens drei mal. Wenn man dann ohne Pillen, nur fĂŒr starke Persönlichkeiten empfehlenswert, im Wahn mit Psychose, aber eben nicht scheintot und deprimiert deshalb, alleine in seiner Traumwelt, langweilig wird einem da jedenfalls nicht, zurecht kommen möchte, dauert es dann leider immer noch vier Jahre bis es von alleine urplötzlich aufhört. Die Stimmen mit denen man zu tun hatte werden dann lĂ€cherlich statt bestimmend. Die kindliche Hörigkeit macht Platz fĂŒr ein erstarktes Selbstbewusstsein Der Spuk verschwindet nach ziemlich genau vier Jahren. Meistens. Und kommt auch nicht wieder. Meistens. Meine Liebste endschied sich letztlich fĂŒr eine 4.bewußte ‚Einstellung‘ da sie Seroqueel gut vertrug, was selten ist und ihr GlĂŒck war. Sie konnte fasten, das kann kaum jemand, ich nicht. Arbeiten, Malerei, Schreiben ging mit diesen Pillen gut. Der Galerist verkaufte gut, das Musikstudium kam gut voran, die kleine Dosis reichte, Libido kam zurĂŒck, kleine Reisen krönten unser GlĂŒck. Das 10 fache an Pillen bekam eine Freundin, die hatte leider weniger GlĂŒck. So ist das mit dieser unheimlichen sogenannten ‚Krankheit aus dem schizophrenen Formenkreis‘, die jeden plötzlich erwischen kann. . So Ă€hnlich ist das auch mit Brust-Krebs, der kam 2 Jahre spĂ€ter, leider im Nu. So ist das Leben, manchmal geht’s daneben, eben. Und der Tod gehört halt dazu. Eine andere Möglichkeit zeigte mir die Polizei damals bei jener Erkundigung, die ich nicht annahm, da ich es nicht ĂŒbers Herz bringen konnte. Folgendes: „Dringe in ihre Wohnung ein, wenn sie nicht da ist, schließe dich in ihrer Toilette ein. Ruf uns ĂŒbers Handy an, daß du dich so bedroht siehst, daß du es nicht wagst, die TĂŒre zu öffnen, da sie dich mit einem Messer abstechen könnte. Das reicht uns, um sie wesgsperren zu können.“ Das hab‘ ich aber nicht gemacht. Das hat die mir hoch angerechnet. Hat uns wieder zusammengebracht. Psychosen können nur dann ausgelöst werden, wenn die Veranlagung vorhanden ist. Drogenmissbrauch, Stress, Genaues weiß man bis heute nicht, lösen aus, verursachen aber nicht. Die Veranlagung ist Grundlage, nicht der Konsum von THC, Alkohol oder Drogen. Manchmal ist es sogar besser, die Veranlagung zeige sich möglichst frĂŒhzeitig; eben z.B. bei einer Auslösung durch Drogenkonsum in frĂŒhen Jahren, als das sich da was langfristig verkorkst, was meistens zu falscher Lebensentfaltung fĂŒhrt, und einem selbst, oder anderen das ganze Leben versauen kann. Noch schlimmer : Psychopathien können sich ergeben und ihre dann vielleicht böse daraus erwachsene Charakterart treibt dann die Welt um sie herum in den Wahnsinn: z.B.: Kleine oder grĂ¶ĂŸere ‚Hitler,‘ Typen. Bei Hitler geht man angeblich davon aus, daß er immer kurz vor dem Ausbruch eines akuten Schubes stand. Da er aber tatsĂ€chlich die RealitĂ€t verĂ€nderte, schob er diesen Schub quasi vor sich her und genau das schĂŒtzte ihn vor jenem ’Fall in die Umnachtung’ einer einsetzenden Schizophrenie. Leider.

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