Kapitel 110

Datum

Das DUB🚀 muß dringend in die Werkstatt. Es stottert, es macht was es will, als sei es in der PubertĂ€t stecken geblieben. Es benimmt sich trotzig und es ist zuletzt kriminell geworden. Es ist mit ’SchlĂŒssel DUB’s’ auf Abwege geraten und auch noch schlimm verwahrlost. Wir haben das Drill-U-Boot, kurz 🚀DUB genannt, auf die DUB-Schule schicken mĂŒssen. Ex-Sovjet Kommander Kaikowski, ersetzte Kai, da dieser keinen Bock mehr hatte auf den Kinderkram. Er ließ sich auf das artige Space DUB Radiomaria versetzen und schiebt dort Rock’n’ Roll Dienst a’la KaakaiđŸșđŸș. Die AuswĂŒchse der kĂŒnstlichen Intelligenz sind nahezu menschlich, ja‘ kindisch zu nennen. Kai brauchte eh‘ eine kleine Auszeit. Die Nazi Jagd, der Stress mit der uns immer wieder ĂŒberraschenden Zeitreisenzuweisungsinstanz und ganz besonders mit✹ Schwastschorsch haben ihm doch ganz schön, leider schlimm gut, zugesetzt. Solar wird die DUB🚀- Sorgenkinder wieder auf Vordermann bringen. Ropterex 🐉vermisst unseren Pilot Kai 🩅. Artur auch 🐜. Jua☀machen eine Tour: Die ’Verzichte auf die Symbole, Status und die Kohle💾Tour’. In der NĂ€he von Böblingen spielen wir nachts. Wir sind erst um 22 Uhr angekommen. Zusammen mit der örtlichen Avantgarde- Punk-Jazz-Rock Band ‚Nuttellas‘. Eine Art Tubes fĂŒr Arme, Amateure zwar, aber echte KĂŒnstler, als Musiker kann man sie eher weniger bezeichnen. Aber nach einem Auftritt der Nuttellas aufzutreten ist fast unmöglich. Nach AC/DC kann man auch keinen Blumentopf mehr gewinnen, oder nicht? Wir waren, na logo, ‚aua‘ sind Jua ja‚☀ nicht, die Vorgruppe von Nuttella. Nach unserer x-ten Zugabe, gegen 2 Uhr geben wir vor einem lokalpatriotisch gestimmten Dorf-Tanz-Lokal Publikum, vor bekifften, bierseligen ‚Böbis‘ an die intergalacktisch schlimm, schrĂ€g, fremdartigen wahnsinnigen Nuttellas ab: Frenetisch werden sechs splitternackte Rocker_innen empfangen. Seelenruhig schlendern die langhaarigen Haschleichen, Gestalten denen man nicht im Dunkeln begegnen möchte, auf die uralte niedrige BĂŒhne. Zum GlĂŒck verdecken die E-Gitarren ihre GemĂ€chte. Nur der Bassist hat seinen E-Bass unter dem Kinn hĂ€ngen. Die Schlagzeugerin sitzt an dem Doppel- Bass-drum-Set breitbeinig und schlenkert mit den Ellenbogen heftig rechts, links und sehr hoch durch die Luft hin und her als wĂŒrde sie, so sieht’s aus, rasant durchs Wasser kraulen. Der SĂ€nger will die Ansage machen, da donnert sie mitten in diese Ansage rein und jagt ihren Höllenbeat los, als gĂ€be es kein Morgen mehr. Der SĂ€nger pudelnackt singt gar nicht, sondern packt in seinen mitgebrachten Eimer, der voll Schokocreme ist und schleudert die Nussnugatcreme‘, es sieht echt scheiße aus, auf die durchgedrehte Nackt-Turbo-Drummerin Er macht immer weiter, alle Musiker die anscheinend ĂŒberrascht werden, werden jetzt auch noch von der irren BĂŒhnensau beworfen und auch noch, bĂ€h, abgeleckt. Jua ☀ applaudiert, nur Quwesiga ist schon so blau, daß er angeekelt rausgeht, dem Kassenwart zurecht in Dickas kotzt, voll angewidert von der ‚Scheiß‘-Show, wie er irrtĂŒmlich annahm; er ĂŒberhörte oder versĂ€umte deren Band Name ’Die Nuttellas’, ha, ha, und als kölscher Kurzhaarafrolookuganda Bassist sonst ne‘ echt coole Sau, zog sich in den Transporter zurĂŒck, schmiss sich darin auf die Matratze. Die Gitarristen kommen geleckt zu orgiastischen Zuckungen, spielen frenetisch von einem Höhepunkt zum nĂ€chsten. Die Schlagzeugerin will auch und wird aber nicht. Der ‚fiese‘ SĂ€nger tut so, wie ein echter Tyran. Aber singen? N’ lecker Jong‘, R’n‚R-Bon Bon‘ Das Publikum will mehr Zugaben als die Band vertrĂ€gt. Sie hören einfach auf ,so ausgelaugt und fertig sind sie, daß sie cola💀bierđŸșen. ’Unsere gute Deutsche Kunst-Freiheit ĂŒber alles, sie lebe hoch!’ Die Nuttellas, die jetzt bekleidet, sich nach ihrer wĂŒsten R’n‚R-Show als liebe gastfreundliche Menschen geben, gaben uns alles was wir brauchten: Gutes Abschiedsessen, SchlafplĂ€tze, Spritgeld, Gage, Jamsession bei Sonnenaufgang, zu rauchen, zu kiffen, Wein, Bier, aufschlussreichen Diskussionsstoff und vor allem ihre Liebe zur Musik, zu Jua, ☀ zur Natur, zum Dasein. Ihre Band ’Muse’, eine Schönheit, leider an den SĂ€nger vergeben, dabei hĂ€tte sie doch ideal die Meine sein werden können, sollen, mĂŒssen. Leider nein, vergeben und vergessen, wie schade, daß ich mich zurĂŒckhalten musste, wie schade. Aber ich kann das. Lieber Gott erbarm dich unser, das war echt hart. Nicht vorstellbar das, noch nicht einmal daran denken durfte ich. Sie war ja schon gebunden. Sie ihm auszuspannen ist fĂŒr mich aus Prinzip undenkbar, hol mich der Teufel, nein, sowas geht nicht, das ist tabu! Die junge KĂŒnstlerin ist die Chefin der Nuttellas. Mit ihren rebellischen Ideen hat sie dieses einmalige Konzept erschaffen. Das war großartig.

ACHTUNG! SCHELMENROMANALARM!

EIN LAMENTO:

Auf der BĂŒhne ist das was Nuttella brachten, in einem Kunstraum eingerahmt und so auch angekĂŒndigt, tatsĂ€chlich eine niveauvolle Kunst-Aktion. Nicht auf einer BĂŒhne, also öffentlich auf der Straße und nicht als Kunstaktion angekĂŒndigt wĂ€re sowas eine ObszönitĂ€t und zurecht eine strafbare Handlung. Beispiel aus der Nazi-Zeit: Hitlers feuchter Traum von der letzten Weltherrschaft, wie es Richard Wagners Rienzi-Oper vorfĂŒhrt, ist auf der BĂŒhne aufgefĂŒhrt, nicht obszön. So wie es Hitler in die Öffentlichkeit getragen hat, ist das voll obszön. Er hat, was fĂŒr die BĂŒhne gedacht ist, auf der Straße durchgezogen. Der junge Wagner hĂ€tte Hitler dafĂŒr in den Hintern getreten. Der alte Wagner war wegen seiner Unsagbarkeiten ein zum Antisemit gewordener Unmensch. Demenz? Oder ein ekelhaftes Ars….h? Wenn ein Zuschauer eine auf der BĂŒhne gezeigte pornografische Scene, als Pornografie bezeichnet, dann ist er selbst der Pornograf. Nazi-Machenschaften sind als pornografisch und in höchstem Maße als obszön zu bezeichnen. ‚Entartung‘, sogenannte ‚entartete‘ Kunst, BĂŒcherverbrennungen, KĂŒnstler Verfolgung, Kazetts, die Menschenvernichtungsfabriken sind höchste Steigerungsformen des Obszönen. Daher ist die Freiheit der Kunst der Maßstab unserer Freiheit. Wer die zurĂŒckrĂ€ngen will ist unser wahrer? Feind, den Jua ☀ und alle lieben Menschen der Welt bekĂ€mpfen und entfernen muss.

Autor