Kapitel 42
Datum
Der Aufzug stoppt, wir sind ganz
oben, überraschender Weise stehen wir auf
einer relativ kleinen, 30×30 m,
quadratischen Dachfläche, in der Mitte der
Aufzugturm, 10 × 10 × 10 und 5 + 5 =10 m,
entgegen unserer Erwartung werden
wir nicht empfangen. Wir sind alleine, das
ist merkwürdig. Es ist windig, mäßig warm,
es riecht nach Wiese, Feld, Wald, aber
nichts dergleichen ist zusehen.
Nur ringsherum und bis zum Horizont ist
dieser farbenprächtige, atemberaubende,
leuchtende, fremde, Hologramm-artige,
bewegte Himmel, an dem wir uns nicht
satt sehen können. Das weiß, gelb, rosa,
fliederblau gestreifte, glitzernde Meer liegt
mindesten 300 m unter uns. Absolut geplättet
starren wir zum weiten, sich
abrundenden, indigoblau gezackten
Horizont. Wie hunderte, in 100km entfernte
Bergspitzen, exakt gewinkelt, wie
gigantische weiße Pyramiden, hunderte
rund herum einen zig hundertfachen
Zackenkranz bilden, gleichmäßig, geometrisch,
kreisrund, wir genau im Kreiszentrum uns
befindend, so sieht das von hier oben aus.
Wir versperren
vorsichtshalber die riesigen Aufzugtüren.
Dieser wahnsinnige Himmel strahlt Wärme
aus, die ähnlich infraroter Strahlung wirkt.
Die frische kühle Brise gleicht aus. Wir liegen
auf dem Rasen, Camel-Baby ist glücklich,
Balu und Gummi markieren und laufen im
Kreis um uns herum. Kaakai geht an den
Rand der Rasenfläche und schreit uns zu
sich. „Unglaublich, wir sind oben auf einer
riesigen Stufenpyramide“. Tief unten ist eine
Hafenstadt zu sehen. „Atlantis?“ Da unten
scheint eine menschenleere Geisterstadt zu
schlafen. An einer Ecke geht eine Treppe
ab, auf eine 10 m breite, zunächst relativ steil,
dann immer weniger steil, dann, nach der
Hälfte der Pyramidenhöhe, nur leicht, dann
zum Ende der Strecke nur noch ganz leicht
minimal abfallende, je nächster Stufe der
Pyramide, führende Wegstrecke runter.
3 m breit, direkt an der Wand, ein
Wiesenweg, daneben ein 7 m breites
Gemüsehochbeet,1m hoch bis zum Rand.
Ein Rinnsal rinnt in einer 50cm breiten
Hohlrinne, die eingefasst am rechten Rand
neben dem Hochbeet in halber Höhe, dicht
an der Kante des Hochbeetes verläuft. Wir
gehen wie in einer Prozession alle
hintereinander den Wiesen-Weg entlang, der
von einer Ecke zur nächsten Ecke, die, na
logo, sich immer weiter entfernen, je 4 mal.
Da wir 30 mal rund kommen, dauert es locker
zwei Stunden bis wir unten sind. Wer und wo
sind die Gärtner dieser riesigen, bewässerten
Plantagenpyramide? Wir essen von den
Früchten, es gibt eine unglaubliche Auswahl.
Ob wir im Paradies angekommen sind? Ein
kleiner 🐒 Affe springt mir auf den Kopf und eine
vergnügte Schar überfällt uns regelrecht. Er
flüstert mir direkt ins Ohr👂: „Schorsch, du
musst jetzt endlich schlafen gehen!“ Ich
merke nichts, aber irgendwie ist mir anders.
Autor Georg Dickas