Kapitel 18

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„Nein, das wäre Kannibalismus, wenn wir den Kannibalen essen. „Was für ein barbarisches Gebaren, ihr Kulturbanausen!“„Sollen wir ihn am Dreh-Spieß braten? Meinst du, daß hätte mehr Kultur?“ Frage ich nach. Christiane scheppt mir eine Watsche. „Ich mach doch nur Spaß.“ Kai🦈 wird wach: „Hunger!“„Du hast immer noch Hunger?“ Der: „Diese platte Leiche war ein gefrorener Rindviehfladen, du Hornochse!“ Kaakai 🍺🍺hat sich in den ‚trockenen‘ Kai🦈 verwandelt. Kairo heißt unser neues Ziel, Balu packt sich jeden einzelnen von uns mit seinem Rüssel, und setzt uns oben ins, auf seinem Rücken befestigter Bootaufkorbaufbau ab, und willigt ein: „Kenn ich.„Brummt er*✓*lch merke nichts, mir ist nur anders. „Balu, sing ein Lied!“ Mit einem tiefen Brummbass und von elephantischen Fanfaren, sich selbst begleitend:

„ln hundert Jahren,
gewesen waren,
gewesen waren wir,
in hundert Jahren hier.

Bald wird es immer wärmer,
wir werden alle ärmer,
und kommt ein großer Sturm,
dann bist du nur ein Wurm.

In hundert Jahren,
gewesen waren,
gewesen waren wir,
in hundert Jahren hier.

Runter in den Bunker,
Spielen mit dem Klunker,
oben fliegen Leichen,
aber nicht von Reichen.

in hundert Jahren,
gewesen waren,
gewesen waren wir
in hundert Jahren hier.“ ©® Georg Dickas.

Ich frage mich, woher Balu mein Lied kennt, wir haben uns harmonisch schön ergänzt. Wir könnten als Duo auftreten, singender, mobiler Schlagzeuger, plus singendem Bass mit Posaune …, traumhaft…Strassenmusik, mobil, auf sechs Beinen und einem Rüssel….Alle dreißig Minuten zweihundert Meter weiter ziehen: Kölner Straßenmusiker-Verordnung von 1933, heute noch gültige, nach wie vor strengstens kontrollierte Spielregel. Natürlich nur unter Vorbehalt: Benutzung von Trommelstöcke nicht gestattet, Jazzbesen zum leisen Streicheln der Trommelfelle schon. Die Kölner SA damals, Ordnungsamt heute, greift rigide durch. Ich hoffe Balu 🐘läßt sich das gefallen, sonst kann das teuer werden; krankenversichert und sozialversichert, so wie es in der Schweiz üblich für Strassenmusiker ist, sind wir in Köln nicht. Hier ‚genießen‘, haben wir den Status gleich von Bettlern. Sowieso; deutsches Strassenmusikpublikum rückt nur was raus, wenn man alleine bettelt, äh, spielt, dagegen verdient man zuzweit kaum was. Nach dem Motto: Die ärm Sock.. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, habe ich mit Gerda ausprobiert. Ist nur was für 🐘Dickhäuter! „Stimmt’s 🐘Balu?“„Schorsch du spinnst“

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