Mai ’42, 4 Wochen später:
Der echte Spitzner hatte sich, dumm war er nicht, aus dem Staub gemacht. Er war verantwortlich gewesen. Nach seiner Ohnmacht, Kai hatte ihn mit einem Kinnhaken zu Boden gebracht, wachte er auf als das U-Boot vor seinen Augen untertauchte und eventuell im Rhein verschwinden würde. Igor und Kai testeten nur ob das U-Boot fahrfähig ist, und tauchten wieder auf. Spitzner war weg, und wie von uns erhofft und erwartet werden konnte, tauchte er höchstwahrscheinlich irgendwo unter, der war jetzt wie wir, außer Gefahr. Wir können so erstmal nicht in Verdacht kommen, als wir ganz frech in Deutz auf der Freiheit Lebensmittel, Kippen und den Kölner Stadt Anzeiger kaufen und sind als Eisenbahner gut getarnt. Ein SA-Trupp stoppt, salutiert und blökt: „Heil Reichbahner.“ Da wir in Köln sind plaudern wir ein wenig und zeigen uns locker kölsch und geben Kippen aus. Beim Schwaden stelle ich mich als SS Diederich vor. Der SA-Trupp Führer fragt mich: „Diederich, Chef, das bleibt jetzt unter uns, kannst du mir mal die Tage deine Fremdarbeiter ausleihen?“ Daher weht der Wind, der SA-Führer kennt mich nicht persönlich, nur meinen Namen und Rang sonst hätte ich ausgespielt. Der tut nur so vertrauensselig, weil er kostenlos Arbeiter für irgendwas braucht. Ich sage ihm als Ausrede, um ihn loszuwerden: „Alles klar, gleich kommt unser Zug, bis nächste Woche Mittwoch um 12:00, hier an der selben Stelle stelle ich dir 10 Mann ab. Versprochen!“ Der freut sich und brüllt: „Sieg Heil !“ Er zieht endlich ab in Richtung Kalk. Das U-Boot ist also noch unbemerkt. Auch der Hafen ist unbewacht. wir haben alles zusammen. Im Probenraum spielen 🌞Jua, die auf mich warten. Wir spielen zum ersten mal mit unseren neuen Freunden das russische Volkslied ’Schwarze Augen’, das wir mit ’Augen in der Großstadt’ , einem Text von Kurt Tucholsky, versehen haben. Es klingt mit dem zwanzig Mann starken, von Kai und mir befreitem russischen 🇷🇺Chor voll orginal. ☀️Jua©✓ kommt selbstverständlich mit uns auf U-Boot Reise. Wir tauchen in Basel auf und sind raus aus Nazideutschland.Kapitel 14
Datum
Nazis wird es leider auch nach ’45 noch
geben. Aber jede jetzige oder zukünftige
Gewaltherrschaftsbestrebung nach
dem Holocaust an den Juden, der Shoah, hier und in Europa wird es mit dem Rest
der Welt aufnehmen müssen, sobald
Neonazis in die Fußstapfen jener
Naziideologie treten wollen würden.
Es gibt nichts, was so schlecht ist,
daß es nicht für irgendwas gut wäre.
Das ist bitter, aber wahr.
Autor Georg Dickas